Das Ende der Schulzeit und der Start ins Berufsleben ist für jede/n Jugendliche/n und Heranwachsende/n ein großer Schritt. Dies gilt auch für junge Menschen mit Behinderung. Den Berufsbildungsbereich (BBB) in der Werkstatt könnte man auch als Ausbildungsbetrieb in der Werkstatt bezeichnen. Der Berufsbildungsbereich unterteilt sich in drei Abschnitte.

Der Berufsbildungsbereich ist auf minimal 12 Monate angelegt und kann bis auf maximal 24 Monate verlängert werden.

1. Eingangsverfahren
Dauer 3 Monate

2. Grundkurs
Dauer 12 Monate

3. Aufbaukurs
Dauer 12 Monate

1. Eingangsverfahren

Die Aufnahme in die Werkstatt startet immer mit dem Berufsbildungsbereich im Eingangsverfahren. Im Eingangsverfahren geht es nochmals um die Klärung, ob der Teilnehmer mit seiner Behinderung und seinen persönlichen Kompetenzen in der Werkstatt seinen richtigen Platz gefunden hat. In dieser Zeit durchläuft er verschiedene Testungen, es gibt Befragungen von Eltern und Teilnehmern, um dann einen Eingliederungs- und Förderplan für den Grundkurs zu erstellen.

In dieser beruflichen Orientierungsphase wird zudem geprüft, ob eine Beschäftigung in den Arbeitsbereichen der Werkstatt oder auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt erreichbar ist.

2. Grundkurs

Im Grundkurs geht es um die Förderung in folgenden Bereichen:

– praktische berufliche Bildung
– fachtheoretische Bildung
– sozial-emotionaler Fähigkeiten und Persönlichkeitsbildung
– lebenspraktischer Fähigkeiten
– und der Vermittlung von Teilqualifikationen z.B. Handhubwagen mit Abschlußzertifikat, Hausmeisterdienst, Spülküche

Im Rahmen der beruflichen Bildung vermitteln wir in Lehrgängen und Einzelmaßnahmen theoretisches und fachpraktisches Wissen. Es werden Fähigkeiten und Fertigkeiten vermittelt, die zu einer möglichst eigenständigen Ausübung einer Tätigkeit führen sollen. Dabei bilden wir Gruppen mit gleichem Leistungsniveau und passen die Komplexität der Themen der jeweiligen Gruppe an.

Im Rahmen des Grundkurses sollen bereits erste Arbeitsschritte aus der Produktion durch Praktika und Hospitationen in den verschieden Arbeitsgruppen der Werkstatt vermittelt werden. Die Möglichkeit zu außerbetrieblichen Praktika wird bei entsprechender Eignung ebenfalls angeboten.

3. Aufbaukurs

Im Aufbaukurs steht die Abklärung des weiteren beruflichen Werdegangs innerhalb der Werkstatt oder auch auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt im Mittelpunkt. Hierfür finden in möglichst vielen Tätigkeitsfeldern Praktika innerhalb der Werkstatt statt. Je nach den individuellen Fähigkeiten und Kompetenzen sind auch externe Praktika in Betrieben möglich. Die Integration und Begleitung dieser Praktika auf den allgemeinen Arbeitsmarkt wird vom Integrationsfachdienst ACCESS aus Erlangen durchgeführt.

Mit dem Ende des Aufbaukurses wechseln die Teilnehmer in den Arbeitsbereich der Werkstatt oder haben bereits durch ihre Praktika in Begleitung von ACCESS einen Werkstattaußenarbeitsplatz oder ein Arbeitsverhältnis auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt aufgenommen.

Ende der beruflichen Bildung

Ziel des Berufsbildungsbereiches (im Grund- und Aufbaukurs) ist die Entwicklung, Erhaltung und Erhöhung der beruflichen wie der lebenspraktischen Leistungsfähigkeit des Teilnehmers. Dieses Ziel ist nur durch die ganzheitliche Förderung der Persönlichkeit zu erreichen. Nach erfolgreichem Abschluss der Maßnahme soll der Beschäftigte ein Mindestmaß an wirtschaftlich verwertbarer Arbeitsleistung erbringen. Dabei soll er nach seinen individuellen Möglichkeiten am Auftrag der Werkstatt mitwirken.

Weiterhin kann auch nach Abschluss des Berufsbildungsbereichs der Versuch unternommen werden eine Eingliederung auf den allgemeinen Arbeitsmarkt anzustreben.